Feierlichkeiten zu Iftar mit IGGIÖ – 1. Tag
Anschliessend an das Abendessen hielten Dr. Sanaç, Staatssekretär Kurz und Dr. Ludwig kurze Ansprachen.
Auszüge aus der Rede von Dr. Sanaç am 1. Tag der Iftar-Feier:
„Eine Besonderheit des Ramadan ist es aber auch Menschen zusammenzuführen. Somit ist der Fastenmonat auch eine Zeit der Freude, der Nachbarschaft, der Solidarität, des Zusammenhalts, des Ausgleichs und des inneren Friedens.“
Staatssekretär Kurz hat in seiner kurzen Ansprache die Bemühungen um eine Novellierung des Islamgesetzes hervorgehoben, das noch aus der Monarchie stammt und sich auch Namens der Bundesregierung beim IGGIÖ sehr für die gute Zusammenarbeit bei diesem und anderer Projekte bedankt. Der Staatssekretär hat die gemeinsame Übergabe von Spenden der Islamischen Gemeinde für Opfer der Flutkatastrophe in Niederösterreich ganz besonders hervorgehoben als ein Projekt, das zum Bauen von Brücken geeignet sei. Zuletzt hat er die Österreichische Fahne neben dem Podium angesprochen, die zeige, dass Muslime sehr wohl stolze Österreicher sein können.
Es folgt der Fulltext der Rede von Dr. Sannac am ersten AugustSg. Herr Staatssekretär für Integration Sebastian Kurz,
Sg. Herr Stadtrat Dr. Ludwig,
Sg. Herr Landesparteiobmann Mag. Juracka, ÖVP Wien
Sg. Frau Dr. Knasmüller und Herr Mag. Kienl,
Sg. Herr Mag. Wolf-Maier,
Sehr geehrter Karadas, Herr Turhan, Herr Kaya,Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Schwestern und Brüder,
Liebe Freunde und Mitglieder der IGGiÖ!Ich danke Ihnen, dass Sie so zahlreich der Einladung zu unserem traditionellen Iftar-Empfang gefolgt sind und freue mich an diesem besonderen Abend vor Ihnen stehen und Sie begrüßen zu dürfen.Liebe Gäste!
Für uns Muslime ist der Ramadan eine Zeit der Besinnung, der Geduld, des Mitgefühls und der Enthaltsamkeit.Eine Besonderheit des Ramadan ist es aber auch Menschen zusammenzuführen. Somit ist der Fastenmonat auch eine Zeit der Freude, der Nachbarschaft, der Solidarität, des Zusammenhalts, des Ausgleichs und des inneren Friedens.Es ist mir ein Herzensanliegen und eine besondere Freude zu Ramadan mit Vertreterinnen und Vertretern aus Religion, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Fastenbrechen zusammenzukommen und das Gefühl der Solidarität und Pluralität in Österreich stärker aufleben zu lassen.Denn das Iftar-Essen ist ein willkommener Anlass, um sich näher Kennenzulernen, auszutauschen und um Brücken zu bauen.Der Geist des Ramadan besteht aus Freude. So wie wir alle hier zusammengekommen sind, so verdeutlicht dies den offenen Dialog zwischen Staat und den Zivilgesellschaften in Österreich. Ein freudiger Anblick sondergleichen!Wir, in der IGGiÖ, setzen auf ein friedliches und respektvolles Miteinander und auf eine gesunde Diskussionskultur. Der interkulturelle und interreligiöse Dialog hat Tradition und oberste Priorität in unserem Haus.Ich möchte an dieser Stelle Herrn Staatssekretär KURZ und seinem Team mein inniges Lob aussprechen für ihre Bemühungen in so kurzer Zeit einen frischen Wind in die teils abgestaubte Integrationsdebatte zu bringen.Wohlgemerkt, auch mit Erfolg: Erst im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit dem Staatssekretariat die ersten Ergebnisse des „Dialogforum Islam“ präsentiert.Durch einen Dialog auf Augenhöhe haben wir uns mit allen bestehenden Herausforderungen und Problemen des Zusammenlebens auseinandergesetzt und über mögliche Lösungsvorschläge diskutiert.Die Bemühungen und Ergebnisse dieses Dialogforums sind zu unserer großen Freude nicht nur von einer reinen Theorie geleitet, sondern erfreuen sich auch einer Umsetzung in die Praxis.So laufen jetzt die Vorbereitungen sowohl für die Novellierung des Islamgesetzes, als auch die Vorbereitungen zur Etablierung einer theologischen Fakultät an der Universität Wien.Was die anderen Religionsgesellschaften in mehreren Jahren erreicht haben, haben wir, dank der Regierung, den zuständigen Ministerien und natürlich dem Staatssekretär, in einem Jahr positiv abgeschlossen.Daran waren beteiligt Expertinnen und Experten vom Bundeskanzler bis hin zum Unterrichtsministerium, vom Wissenschaftsministerium bis zur Uni-Wien.Es waren sieben Arbeitsgruppen; wenn wir mit sieben Stellen separat verhandelt hätten, bräuchten wir sieben Jahre. Aber, wie gesagt, dank dem Herren Staatssekretär Kurz, haben wir die Lösungen der Probleme parallel durchgeführt und in einem Jahr abgeschlossen.Wir hoffen jetzt auf die Novellierung des veralteten Islam-Gesetzes.Im Rahmen des „Dialogforum Islam“ wurde auch der Wunsch auf beiden Seiten geäußert, durch mehr Information und Transparenz den Ängsten und Misstrauen innerhalb der Gesellschaft entgegenzusteuern.Aus diesem Grund veranstaltet die IGGiÖ gemeinsam mit den Moschee-Vereinen am 19. Oktober einen „Tag der offenen Moscheen“.Dadurch möchten wir allen Interessierten das muslimische Leben in Österreich sichtbar und verständlich machen.Am gleichen Tag (19.Okt.2013) haben wir im Islamischen Zentrum eine Podiumsdiskussion; mit Herrn Staatssekretär KURZ und mit Präsidenten der Kirchen und Religionsgesellsaften.Wie Sie sehen, legen wir großen Wert auf Dialog. An dieser Stelle will ich mich bei Herrn Dr. LUDWIG bedanken, weil er in ASPERN einen Gebetsraum für die Muslime zur Verfügung stellen wird.Verehrte Damen und Herren!
Wir alle gehören zu einer Menschheitsfamilie und tragen die Verantwortung für einander. Durch die Globalisierung ist diese Familie enger zusammengerückt.Die Achtung der Menschenwürde und der Schöpfung zählen zu den bedeutendsten Kriterien für ein Leben.Sowohl der Einzelne als auch die Gemeinschaft sollten Garanten für das Gewähren der Sozialleistungen und die Gerechtigkeit sein.Die Gleichheit aller Menschen vor Gott und das Recht aller auf ein menschenwürdiges Leben ist die Maxime, auf die eine Gesellschaft achten muss, wenn sie ein friedliches Zusammenleben sichern will.Die Angst vor dem Fremden zu überwinden, Vorurteile abzubauen und sie durch Respekt und Verständnis zu ersetzen, sollten die wichtigsten Ziele unserer Gesellschaft sein.Die Herausforderung unserer Zeit ist es jene Barrieren zu überwinden, die auf geistiger Ebene in den Köpfen vieler Menschen existieren und unser Zusammenleben beeinflussen.Liebe Schwestern und Brüder!
Allah der Erhabene gibt uns die Würde des Menschseins, um sie anderen zuteilwerden zu lassen. Hunger und Durst in diesem Monat-Ramadan sollten uns auch mit Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit in der ganzen Welt durchdringen.Es gibt leider auf dieser Welt, auf der einen Seite Überfluss an Reichtümern, es gibt aber auch auf der anderen Seite bittere Armut und Elend… Es ist uns jetzt ein Gebot der Stunde, diese Ungerechtigkeit mit unseren Spenden und Abgaben zu mildern.Apropos Spenden: Unter und befindet sich ein Mann mit großem Herz, der uns den heutigen Abend ermöglicht hat. Herr Mehmet KOCAK. Ich bedanke mich bei ihm für seine Großzügigkeit…In diesem Sinne wünsche ich all meinen Schwestern und Brüdern einen gesegneten Monat-Ramadan und ein friedliches Leben für alle Menschen.Ich bedanke mich nochmals für Ihr Kommen und wünsche Ihnen einen schönen, angenehmen Abend.
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