Die Websites SOS-Heimat und erstaunlich.at haben Artikel über mich veröffentlicht, in denen sie mich mit Hitler gleichsetzen und mich mit Hass überschütten weil ich Kritik gegen Israel äussere und weil ich positiv über Treffen zwischen der Moslemischen Gemeinde in Wien und Österreichischen Politikern berichte. Ich habe ihnen folgendes per Email geschrieben.
Liebes SOS-Heimat Team,
Sie haben
einen Artikel über mich und meine Website veröffentlicht. Ich möchte mich zuerst recht herzlich für die Paar Besucher bedanken, die mich von Ihrer Website aus erreicht haben. Ich schreibe Ihnen aber weil Ihre nicht den Tatsachen entsprechende Behauptungen über mich nicht unwidersprochen lassen will.
Hierbei beziehe ich mich sowohl auf den von Ihnen veröffentlichten Artikel, wie auch auf den Artikel auf der Website “
erstaunlich.at“, den ich mit Ihrem Artikel in Verbindung sehe.
Die Auserwählte Anat Cohen verprügelt mich auf der Straße in Hebron (1999)
Ich will mich kurz vorstellen. Mein Name ist Kawther Salam, meine Heimat ist in Hebron, Palästina, und ich bin von Beruf Journalistin. Ich musste vor inzwischen 9 Jahren fliehen, ich bin nach Österreich geflohen. Im Jahr 2002 hatte eine Gruppe von israelischen Soldaten bereits 5 Jahren auf meinem Dach hausiert. Sie haben mein Haus zerstört, mich dauernd verprügelt und sexuell belästigt (ich habe über 300 Anzeigen bei der israelischen Polizei eingebracht), Drogen konsumiert, die Nächte durchgesoffen, homosexuell koitiert, meine Nachbarin in ihrem eigenen Schlafzimmer begrapscht, meinen Nachbarn vor meinen Augen auf der Treppe ermordet weil er seine Frau verteidigen wollte, Passanten erschossen, willkürlich und aus Jux und Dollerei mit MG und 40mm Granaten in die Nachbarschaft geschossen, usw.
Soldat bricht mein Handgelenk
Ich war den Besatzern ein Dorn im Auge weil ich dauernd über die Verbrechen der “Siedler” berichtete, Amerikanische Kolonisten extremisten die sich in meiner Heimat breit machen, und der Soldaten. Das detachment des Militärs auf meinem Dach war dazu abgestellt mir das Leben unmöglich zu machen. Zuletzt wurde mir vom Israelischen Kommandanten der illegalen und verbrecherischen Besatzung verboten, Hebron, meine Heimatstadt, zu betreten. Ich konnte eine Weile bei Bekannten, aber es war nur eine Frage der Zeit bis mich die Schergen der Israelischen Geheimdienste erwischt hätten. Als ich zum letzten Mal entgegen dem Befehl der israelis in Hebron war, hatten die Besatzer mein Haus vollkommen geplündert und zerstört. Das ist, wovon ich fliehen musste.
Soldaten hausieren auf meinem Dach
Im Gesetz vieler Länder, auch Österreich, hat das was ich erlebte einige sehr hässliche Namen. Unter anderem nennt man das Völkermord, Ethnische Säuberung, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Plünderung, Staatsterrorismus, … und das ist, wogegen ich schreibe, und mir ist kein Gesetz bekannt das mich dazu zwingt, mich mit dem Status eines Opfers zufrieden zu geben und es den Verbrechern die mir alles gestohlen haben zudem noch mit meinem Schweigen leicht zu machen. Als Opfer von Genozid und Vertreibung ist es mein Recht, meine Pflicht, die Täter anzuklagen und mein möglichstest zu tun um zu meinem Recht zu kommen und für mich und meine Leute, und sogar für die israelische Zivilisten, Gerechtigkeit und Frieden durchzusetzen.
Die Blumen der israelischen Soldaten auf meinem Dach
Meine Frage an Sie: Im angenommenen Fall, eine Gruppe von Ausländern würde sich ein beliebiges Haus im 1. Wiener Bezirk aussuchen, die Bewohner kurzerhand rauswerfen oder gleich ermorden, und wenn nach ihrem Recht gefragt behaupteten, das Haus hätte ihnen eh schon immer gehört (und der 1. Bezirk sowieso) und diese Behauptung mit Hilfe von roher und brutaler Gewalt, der Macht der Waffen, mit gefälschten Dokumenten und der Fälschung der Geschichte des 1. Bezirks untermauerten, und wenn diese Ausländer, um sich vor der verständlichen Reaktion der restlichen Bewohner Wiens zu schützen den gesamten 1. Bezirk mit 5000 Soldaten besetzten, Scharfschützen in allen Strassen postierten, “Checkpoints” alle 50 Meter aufstellten an denen “einfach so” Frauen belästigt werden, Männer verprügelt, gedemütigt oder ermordet werden und wo alle von Kindesalter an zur Kollaboration erpresst werden, wenn Männer, Frauen und Kinder jeden Alters immer damit rechnen müssen entführt zu werden und in den Internierungsstätten gewöhnlich vergewaltigt und gefoltert werden, wenn, kurz gesagt, der 1. Bezirk zu einem KZ seiner rechtmässigen Einwohner unfunktioniert würde, wie in Hebron, um schwerwiegendes Unrecht und Verbrecher zu schützen.
- Wie wäre Ihre Reaktion auf solche Zustände?
- Wäre es dann “Terrorismus” wenn Sie gegen diese Besatzer und ihre Verbrechen aufbegehrten?
- Wäre es dann “Hetze” wenn Sie zum Boykott dieser Besatzer aufriefen?
- Würden Sie den Besatzern nach jedem Schlag, nach jeder geschossenen Kugel, nach jeder Vergewaltigung, nach jedem ethnisch gesäuberten Haus und Strassenzug laut “Danke” singen und dabei die Stiefel der Besatzer lecken?
- Ist es das, wofür “SOS-Heimat” steht? Denn das ist anscheinend was von mir verlangt wird.
Blumen kann man nicht als schrecklich bezeichnen, und das schreckliche kann man nicht eine Blume nennen
Erstaunlich finde ich, dass ich gerade jetzt zum Ziel Ihrer Kritik werde. Ich schreibe inzwischen seit 9 Jahren über die Fakten der israelischen Besatzung auf dieser Website, zum Teil mit sehr harten Worten, aber das ist anscheinend nicht der Anlass Ihrer Kritik. Ich vermute, dass es sich um etwas viel gravierenderes als meine Tätigkeit der letzten 9 Jahre handelt. Ich vermute, dass meine grosse Sünde die ist, mit höflichen Worten über einfache und symbolische Akte der Verständigung zwischen Muslimischen Einwanderern und der etablierten Politik zu berichten. Als Muslimische Frau die kein Kopftuch trägt, die Religiöse Äusserungen meidet, die sich nach Möglichkeit respektvoll gegenüber Österreich und seinen Menschen und Sitten zeigt und positiv über das offizielle und infoffizielle Österreich schreibt genüge ich kaum den Clichees die es bestimmten Gruppen leicht machen, sich bei jedem Anlass gehässig über Muslime zu äussern. Wo wären solche schäbigen Hassgruppen wenn ihnen ihre Feindbilder abhanden kämen?
Freude, Umarmungen, Küsse, und Masturbation der israelischen Soldaten in Hebron. Sie wollten unbedingt von mir fotografiert werden.
Sie setzen mich gleich mit Hitler. Das ist der übliche Schwachsinn, der dauernd von den in Hebron ansässigen Amerikanischen Kolonisten laut gebrüllt wird, gegen alles und jeden der ihnen nicht passt – also alle die keine jüdische Extremisten sind – alle sind “Hitler”. Wir Palästinenser sind “Hitler”, amerikanische Juden die Hebron besuchen aber nicht ihre extremistische Haltung teilen sind “Hitler”, Präsident Obama ist “Hitler” jedes Mal wenn er etwas gegen ihre Interessen sagt, die EU-Abgeordneten die Hebron besuchen sind “Hitler”.
Dabei weiss jeder, dass Hitler kein Palästinenser war. Und jeder weiss, dass wir Palästinenser nichts mit den Verbrechen des Naziregimes zu tun haben oder hatten. Und abgesehen davon, dass die Gleichsetzung Ehrenrührig ist, stimmt sie nicht. Vielmehr stimmt es, dass wir Palästinenser die letzten Opfer der Nazi Diktatur sind, denn seit 70 Jahren zahlen wir mit unserem Hab und Gut, mit unserer Gesundheit und unserem Leben, mit unserer Existenz, für die Verbrechen der Nazis. So wird seit 70 Jahren von den zionisten alles daran gesetzt unser Recht darauf als Mensch behandelt zu werden, auf unsere Heimat, zu verneinen, vertuschen, verhindern. So wird seit 70 Jahren von Tätern als Opfer geredet, von Opfer als Terroristen oder “zweibeinigen Krokodilen”, von Verbrechen als Verteidigung … Wenn wir Palästinenser uns äussern wird geschwiegen, werden wir lächerlich gemacht oder angeschwärzt und eingesperrt, und wenn das auch nichts nutzt, werden wir ermordet, gefoltert, verprügelt, und immer wieder werden wir Terroristen genannt (und “Hitler” eben).
Soldat, der Seine Hintern der Welt zeigt. Klicken Sie auf das Foto. Quelle: CPT
Sie nennen meine Schriften “hetzerisch” und führen ein “viertes Reich” ins Treffen. Weiter machen Sie meine Berichte über die Iftar-Treffen verächtlich, nennen die Teilnehmer daran “Radikale Vertreter des Islam” und, “erstaunlich.at” soll mich beim Verfassungsschutz wegen “Israelfeindlichkeit” gemeldet haben. Es gibt meines Wissens nach keinen Straftatbestand “Israelfeindlichkeit”, und nach Durchsicht meiner Schriften und des Österreichischen StGB sehe ich keine Berührung mit § 283 oder anderen Bestimmungen darin. Ich finde es jedenfalls positiv dass Sie diese Angelegenheit so für die Öffentlichkeit geöffnet haben. Die Zeit ist längst überfällig, die Verbrechen Israels einer breiteren Öffentlichkeit in Österreich bekannt zu machen, und ich kann sehr viel zu diesem Thema beitragen, es gibt Berge von unaufgearbeiteten Verbrechen Israels, alle schriftlich, in Bild oder Film dokumentiert, die in der Öffentlichkeit aufgerollt gehören.
Obervergewaltiger. Mit diesem Verbrecher habe ich eine offene Rechnung.
Wo wir schon über “hetzerisch” reden, meine Frage(n) an “erstaunlich.at”:
- Sehen Sie einen Zusammenhang dazwischen, die Gäste des Bürgermeisters als “Radikale Vertreter des Islam” anzuschmieren und §111, §115 §283, StGB?
- Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen Ihrer Unterstellung gegen die Gäste des Iftar-Abends mit Bürgermeister Häupl, sie würden ein 4. Reich einführen und Juden aus Österreich vertreiben wollen, und §111, §115, §117, §283 StGB?
Laut dem was ich gesehen habe, sind gerade jene Menschen, die seitens der Muslimischen Vereine zu diesen Iftar-Treffen gekommen sind jene, die man am wenigsten “Radikal” nennen kann, vielmehr sind es jene die um gute Beziehungen mit Österreich, seinen Menschen und Institutionen bemüht sind. Unter ihnen sind viele Gewerbetreibende, Ärzte, Ingenieure, Professoren usw. die sich auch für Österreich einsetzen und die ohne die Zustimmung ihrer Österreichisch-Christlichen Umgebung gar nicht dort wären, wo sie heute sind.
Sie unterstellen mir weiter “antisemitismus”. Als Palästinenserin bin ich angehörige eines Semitischen Volkes und daher Semitisch, und nicht umgekehrt. Korrigieren Sie bitte Ihre nicht zutreffende Behauptung.
Sie behaupten, ich würde zum Boykott gegen Israel und daher zum Boykott gegen “alle Juden” aufrufen. Das ist gleich öfters falsch. Ihre Behauptung setzt Israel und “alle Juden” gleich. Israel ist ein politisches Gebilde gegen das es legitim und legal ist, zu Boykotts aufzurufen. Israel ist eine Besatzung unter der ich seit meiner Kindheit leben musste. Die Juden, die ausserhalb Israels leben sind kein Thema, sie tun mir sogar leid weil ich sehe, wie Israel ihren Ruf schädigt.
Anat Cohen gibt eine politische Rede
Die Muslime sind das Problem
Als Palästinenserin kenne ich die Litanei und die Maschen der Besatzung und ihrer Freunde und Freunderl sehr gut: Palästinenser sind Terroristen schon wenn wir im Bauch der Mutter sind, wir sind so schrecklich dass man unseren Namen nicht nennen darf; wenn israelis eine schwangere Palästinenserin abknallen ist es ein Anlass der Freude; die Araber sind alle nur Palästinenser die anders heissen, sie sind Gewaltbereit und essen viel Knoblauch; die Muslime sind alle Islamisten und man sollte sie alle am besten nach Guantanamo verfrachten, sie wollen Europa erobern und hassen die Christen, “Takiya” bedeutet, dass man seinen Glauben und Absichten verbergen muss, wenn Muslime was freundliches tun sind sie dabei, Verbrechen zu vorbereiten und wenn ein Muslim ein Verbrechen begeht sind gleich alle daran Schuld, wenn Muslime (Palästinenser) vor den Gräueltaten der Besatzer und der vom Westen installierten Diktaturen in ihren Ländern fliehen, dann geht es ihnen eh nur darum, sich im Westen unter Vortäuschung politischer Probleme alimentieren zu lassen, wenn es einem Arabischen Land zu gut geht muss man es in die Steinzeit zurückbomben weil “Die eine Gefahr” darstellen, das Problem ist der Islam und überhaupt sind Muslime hassenswerte Untermenschen usw. usf. … alles bewährte und faktenfreie Argumentationslinien direkt aus den Handbüchern der Hasbara, der Kolonialbesatzer, der Nazis.
Und genau das findet sich auf SOS-Heimat, erstaunlich.at und andere vor Hass triefende Websites deren Authoren zwar vorgeben sich um ihre Heimat sorgen zu machen wegen offenkundiger politischer Fehentwicklungen, die aber nichts tun als Hass gegen Muslime zu predigen, und deren Inhalte wie aus einem Guss mit den Vorgaben der israelischen Hasbara sind.
Dass Sie den Gegner oder Feind mit Hasstiraden überhäufen deutet auf Ihr Unvermögen hin, sich politisch so zu äussern, dass sie bei mehr als einer radikalisierten Minderheit gehör finden, Sie daher zu immer schrilleren Tiraden greifen müssen um Ihren Standpunkt zu kommunizieren. Das nennt man Radikalisierung. Eine andere zulässige Interpretation Ihrer Hasstiraden ist aber auch die, dass es Ihnen und ähnlichen Websites gar nicht darum geht das Bestmögliche für Österreich in der politischen Ausseinandersetzung rauszuholen, sondern ausschliesslich darum, ohne Rücksicht auf Verluste unter dem Deckmantel des Patriotismus Hass gegen Muslime zu schüren. Das nennt man Verhetzung. Was genau Sie mit ihren Websites bezwecken, das wissen Sie hoffentlich besser als ich.
Dass Sie mich wegen Schriften die sich durchaus im Rahmen legitimer und legaler politischer Äusserung bewegen bei der Staatspolizei meldeten, deutet auf Ihr Unvermögen hin, politische Äusserung von Hetze zu unterscheiden oder unterscheiden zu wollen, dass Sie nicht in der Lage sind, andere Standpunkte als Ihren eigenen zu dulden. Eine eher eingeschränkte Sicht der Welt.
Der politische Kontrahent, in Ihrem Fall “Muslims”, wird mit einer solchen Einstellung zum Feind gemacht der vernichtet werden muss weil schon seine Existenz den eigenen Wert als Mensch in Frage stellt. Welch armselige Einstellung, wie hilflos muss sich jemand fühlen der so denkt und agiert.
Übrigens ist das Ansinnen, den politischen Gegner Mundtot machen zu wollen typisch für extrem radikalisierte Personen mit authoritären Persönlichkeitszügen. Vorausgesetzt die Gesellschaftliche Bedingungen passen, gehen solche Persönlichkeiten in der späterer Entwicklung ihres Zustandes dazu über, ihre politischen Gegner nicht nur Mundtot sondern auch Tot zu machen. Sie finden vielfach Verwendung als Mitläufer, Schergen, Folterer und Schreibtischtäter von faschistischen Regimes wie z.B. Die vielbemühte Nazidiktatur, wie Israel, wie die USA und die Diktaturen in der Arabischen Welt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft, vor allem aber wünsche ich Ihnen dass Sie mehr Zeit finden um über die Folgen von dem was Sie schreiben zu reflektieren und mehr Erfolg beim Überprüfen von Fakten und Hintergründen.
Liebe Grüsse,
Kawther
P.S. Ich werde diese Email an Sie auf meiner Website als Artikel veröffentlichen.
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