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Sunday, August 4, 2013

Europa & Palestine News « Europa & Middle East News

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Feierlichkeiten zu Iftar mit IGGIÖ – 1. Tag

Muslime Feiern Iftar mit Vertretern der Österreichischen Gesellschaft
DSC_3679Zur diesjährigen offiziellen Feier des Iftar, dem traditionellen Fastenbrechen am Ende des Ramadan, hat Dr. Fuat Sanaç, der Präsident der Islamischen Gemeinschaft in Österreich (IGGIÖ), neben Vertretern verschiedener Islamischer Vereine auch Vertreter aus Regierung und Politik, Kirchen wie aus dem diplomatischen Korps eingeladen. Wegen der Vielzahl der Gäste haben die Feierlichkeiten an zwei aufeinander folgenden Abenden stattgefunden: am 1. August wurden schwerpunktmäßig Gäste aus der Innenpolitik geladen, am 2. August wurden schwerpunktmäßig Gäste aus dem diplomatischen Korps und religiöser Institutionen eingeladen. Die Feierlichkeiten haben im Etap Event Center im 23. Bezirk stattgefunden.
Im Islamischen Glauben sind die letzten 10 Tage des Ramadan die heiligsten. Laut dem Koran hat der Prophet Mohammed (Friede sei mit Ihm) während dieser Tage auf Gottes magischem Pferd, die Al-Aqsa Moschee besucht, wo er betete, um später zum Himmel emporzusteigen. Die Nacht in der dies passierte wird im Koran “Lailato Al-Qadr” oder Nacht von Al-Qadr genannt. Sie ist allen Muslims heilig und es ist ihnen befohlen, in dieser Nacht zu beten.
DSC_3662Am ersten Abend der diesjährigen Iftar Feierlichkeiten waren fast 100 Gäste anwesend, u.A.  Staatssekretär für Integration Sebastian Kurz (ÖVP), der Wiener Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung Dr. Michael Ludwig (SPÖ), Mag. Martin Kienl von der Abteilung für Integrationskoordination im Innenministerium, der Geschäftsführer des  Österreichichischen Integrationsfonds Herr Franz Wolf-Maier, der Ehrenpräsident des IGGIÖ Dr. Anas Schakfeh, Stadtrat DI Omar Al-Rawi, Mag. Carla-Amina und DI Tarafa Baghajati von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Wien,  Dr. Tamam Kelani von ArabMed und etliche Obmänner und Vertreter Islamischer Einrichtungen in Wien, teils mit Familie und andere Gäste, Christen wie Muslime.
Die Gäste wurden um runde Tische platziert, die in schlichter wie schöner Manier mit frischem Salat, Datteln, Oliven und Schafskäse sowie Getränken gedeckt waren. Nach dem Gebetsruf haben die Gäste ihr Fasten gebrochen und die Mahlzeit wie die voelen interessanten Gespräche genossen.

Anschliessend an das Abendessen hielten Dr. Sanaç, Staatssekretär Kurz und Dr. Ludwig kurze Ansprachen.
Auszüge aus der Rede von Dr.  Sanaç am 1. Tag der Iftar-Feier:
„Eine Besonderheit des Ramadan ist es aber auch Menschen zusammenzuführen. Somit ist der Fastenmonat auch eine Zeit der Freude, der Nachbarschaft, der Solidarität, des Zusammenhalts, des Ausgleichs und des inneren Friedens.“
„Der Geist des Ramadan besteht aus Freude. So wie wir alle hier zusammengekommen sind, so  verdeutlicht dies den offenen Dialog zwischen Staat und den Zivilgesellschaften in Österreich. Ein freudiger Anblick sondergleichen! Wir, in der IGGiÖ, setzen auf ein friedliches und respektvolles Miteinander und auf eine gesunde Diskussionskultur. Der interkulturelle und interreligiöse Dialog hat Tradition und oberste Priorität in unserem Haus.“
„Die Achtung der Menschenwürde und der Schöpfung zählen zu den bedeutendsten Kriterien für ein Leben. Wohlgemerkt, auch mit Erfolg: Erst im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit dem Staatssekretariat die ersten Ergebnisse des „Dialogforum Islam“ präsentiert.“ 
DSC_3710Staatssekretär Kurz hat in seiner kurzen Ansprache die Bemühungen um eine Novellierung des Islamgesetzes hervorgehoben, das noch aus der Monarchie stammt und sich auch Namens der Bundesregierung beim IGGIÖ sehr für die gute Zusammenarbeit bei diesem und anderer Projekte bedankt. Der Staatssekretär hat die gemeinsame Übergabe von Spenden der Islamischen Gemeinde für Opfer der Flutkatastrophe in Niederösterreich ganz besonders hervorgehoben als ein Projekt, das zum Bauen von Brücken geeignet sei. Zuletzt hat er die Österreichische Fahne neben dem Podium angesprochen, die zeige, dass Muslime sehr wohl stolze Österreicher sein können.
Stadtrat Dr. Ludwig hat sich in seiner Ansprache auf Aspekte der Integration der Islamischen Gemeinde in Wien bezogen, z.B. Probleme mit der Nachbarschaft bei der Errichtung von Islamischen Religionszentren in den 20. und 21. Bezirken, Erfolge bei vergangenen Tagen der offenen Türen in den Moscheen in Wien und seinem Wunsch nach mehr Unterstützung wenn es darum geht, Anliegen der Islamischen zu vertreten. Er hat sich ebenfalls bei Dr. Sanaç und dem gesamten IGGIÖ für eine sehr gute Zusammenarbeit bedankt und den Vergleich zu anderen Europäischen Städten gezogen, wo Konflikte mit den dort ansässigen Islamischen Gemeinden ausgetragen werden statt sich in Frieden zu begegnen wie in Wien das der Fall sei.
Es folgt der Fulltext der Rede von Dr. Sannac am ersten August
DSC_3949Sg. Herr Staatssekretär für Integration Sebastian Kurz, 
Sg. Herr Stadtrat Dr. Ludwig,
Sg. Herr Landesparteiobmann Mag. Juracka, ÖVP Wien
Sg. Frau Dr. Knasmüller und Herr Mag. Kienl,
Sg. Herr Mag. Wolf-Maier,
Sehr geehrter Karadas, Herr Turhan, Herr Kaya,
Sehr geehrte Damen und Herren, 
Liebe Schwestern und Brüder,
Liebe Freunde und Mitglieder der IGGiÖ!
Ich danke Ihnen, dass Sie so zahlreich der Einladung zu unserem traditionellen Iftar-Empfang gefolgt sind und freue mich an diesem besonderen Abend vor Ihnen stehen und Sie begrüßen zu dürfen.
Liebe Gäste! 
Für uns Muslime ist der Ramadan eine Zeit der Besinnung, der Geduld, des Mitgefühls und der Enthaltsamkeit.
Eine Besonderheit des Ramadan ist es aber auch Menschen zusammenzuführen. Somit ist der Fastenmonat auch eine Zeit der Freude, der Nachbarschaft, der Solidarität, des Zusammenhalts, des Ausgleichs und des inneren Friedens.
Es ist mir ein Herzensanliegen und eine besondere Freude zu Ramadan mit Vertreterinnen und Vertretern aus Religion, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Fastenbrechen zusammenzukommen und das Gefühl der Solidarität und Pluralität in Österreich stärker aufleben zu lassen.
Denn das Iftar-Essen ist ein willkommener Anlass, um sich näher Kennenzulernen, auszutauschen und um Brücken zu bauen.
Der Geist des Ramadan besteht aus Freude. So wie wir alle hier zusammengekommen sind, so  verdeutlicht dies den offenen Dialog zwischen Staat und den Zivilgesellschaften in Österreich. Ein freudiger Anblick sondergleichen!
Wir, in der IGGiÖ, setzen auf ein friedliches und respektvolles Miteinander und auf eine gesunde Diskussionskultur. Der interkulturelle und interreligiöse Dialog hat Tradition und oberste Priorität in unserem Haus.
Ich möchte an dieser Stelle Herrn Staatssekretär KURZ und seinem Team mein inniges Lob aussprechen für ihre Bemühungen in so kurzer Zeit einen frischen Wind in die teils abgestaubte Integrationsdebatte zu bringen.
Wohlgemerkt, auch mit Erfolg: Erst im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit dem Staatssekretariat die ersten Ergebnisse des „Dialogforum Islam“ präsentiert.
Durch einen Dialog auf Augenhöhe haben wir uns mit allen bestehenden Herausforderungen und Problemen des Zusammenlebens auseinandergesetzt  und über  mögliche Lösungsvorschläge diskutiert.
Die Bemühungen und Ergebnisse dieses Dialogforums sind zu unserer großen Freude nicht nur von einer reinen Theorie geleitet, sondern erfreuen sich auch einer Umsetzung in die Praxis.
So laufen jetzt die Vorbereitungen sowohl für die Novellierung des Islamgesetzes, als auch die Vorbereitungen zur Etablierung einer theologischen Fakultät an der Universität Wien.
Was die anderen Religionsgesellschaften in mehreren Jahren erreicht haben, haben wir, dank der Regierung, den zuständigen Ministerien und natürlich dem Staatssekretär, in einem Jahr positiv abgeschlossen.
Daran waren beteiligt  Expertinnen und Experten vom Bundeskanzler bis hin zum Unterrichtsministerium, vom Wissenschaftsministerium bis zur  Uni-Wien.
Es waren sieben Arbeitsgruppen; wenn wir  mit sieben Stellen separat verhandelt hätten, bräuchten wir sieben Jahre. Aber, wie gesagt, dank dem Herren Staatssekretär Kurz, haben wir die Lösungen der  Probleme parallel durchgeführt und in einem Jahr abgeschlossen.
Wir hoffen jetzt auf die Novellierung des veralteten Islam-Gesetzes.
Im Rahmen des „Dialogforum Islam“  wurde auch der Wunsch auf beiden Seiten geäußert, durch mehr Information und Transparenz den Ängsten und Misstrauen innerhalb der Gesellschaft entgegenzusteuern.
Aus diesem Grund  veranstaltet die IGGiÖ gemeinsam mit den Moschee-Vereinen am 19. Oktober einen „Tag der offenen Moscheen“.
Dadurch möchten wir allen Interessierten das muslimische Leben in Österreich sichtbar und verständlich machen.
Am gleichen Tag (19.Okt.2013) haben wir im Islamischen Zentrum eine Podiumsdiskussion; mit Herrn Staatssekretär KURZ und mit Präsidenten der Kirchen und Religionsgesellsaften.
Wie Sie sehen, legen wir großen Wert auf Dialog. An dieser Stelle will ich mich bei Herrn Dr. LUDWIG bedanken, weil er in ASPERN einen Gebetsraum für die Muslime zur Verfügung stellen wird.
Verehrte Damen und Herren!
Wir alle gehören zu einer Menschheitsfamilie und tragen die Verantwortung für einander. Durch die Globalisierung ist diese Familie enger  zusammengerückt.
Die Achtung der Menschenwürde und der Schöpfung zählen zu den bedeutendsten Kriterien für ein Leben.
Sowohl der Einzelne als auch die Gemeinschaft  sollten Garanten für das Gewähren der Sozialleistungen und die Gerechtigkeit  sein.
Die Gleichheit aller Menschen vor Gott und das Recht aller auf ein menschenwürdiges Leben ist die Maxime, auf die eine Gesellschaft achten muss, wenn sie ein friedliches Zusammenleben sichern will.
Die Angst vor dem Fremden zu überwinden, Vorurteile abzubauen und sie durch Respekt und Verständnis zu ersetzen, sollten die wichtigsten Ziele unserer Gesellschaft sein.
Die Herausforderung unserer Zeit ist es jene Barrieren zu überwinden, die auf geistiger Ebene in den Köpfen vieler Menschen existieren und unser  Zusammenleben  beeinflussen.  
Liebe Schwestern und Brüder!
Allah der Erhabene gibt uns die Würde des Menschseins, um sie anderen zuteilwerden  zu lassen. Hunger und Durst in diesem Monat-Ramadan sollten uns auch mit Sehnsucht  nach Frieden und Gerechtigkeit in der ganzen Welt durchdringen.
Es gibt leider auf dieser Welt, auf der einen Seite Überfluss an Reichtümern, es gibt aber auch auf der anderen Seite bittere Armut und Elend… Es ist  uns  jetzt ein Gebot der Stunde, diese Ungerechtigkeit mit unseren Spenden und Abgaben zu mildern.
Apropos Spenden: Unter und befindet sich ein Mann mit großem Herz, der uns den heutigen Abend ermöglicht hat. Herr Mehmet KOCAK. Ich bedanke mich bei ihm für seine Großzügigkeit…
In diesem Sinne wünsche ich all meinen Schwestern und Brüdern einen gesegneten Monat-Ramadan und ein friedliches Leben für alle Menschen.
Ich bedanke mich nochmals für Ihr Kommen und wünsche Ihnen einen schönen, angenehmen Abend.
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